23.01.2017 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt Bezirksverband Duisburg-Niederrhein.
Betroffen von den Entlassungen sind auch Mitarbeiter in Duisburg, wie die IG BAU Duisburg- Niederrhein mitteilt. Die Gewerkschaft spricht von einem „beispiellosen Vorgang“: „Dehne ist es ein Dorn im Auge, dass die Beschäftigten ihre Rechte wahrnehmen. Statt ein Gespräch zu suchen, hat der ,Immobilien-Boss‘ seine Firma gleich ganz geschlossen und alle Mitarbeiter vor die Tür gesetzt“, kritisiert Nicole Simons, stellvertretende Regionalleiterin der IG BAU Rheinland.
Bereits im November hatten die Beschäftigten der „Deutschen Grundstücksservice“ versucht, eine Wahl zum Betriebsrat einzuberufen. Dagegen war Dehne, der als vermögender Erbe mit mehreren Firmen bundesweit Immobiliengeschäfte macht, juristisch vorgegangen. Nachdem nun alle Mitarbeiter in der vergangenen Woche für eine erneute Wahlversammlung unterschrieben haben, erhielten sie prompt eine Kündigung. „Das ist miese Personalpolitik nach Gutsherrenart“, sagt Gewerkschafterin Simons. Die gesetzlich verankerte Mitbestimmung solle „offenbar um jeden Preis verhindert“ werden. Außerdem habe Dehne in den letzten Monaten versucht, an die Namen der Gewerkschaftsmitglieder in seiner Firma zu kommen – „ein illegaler Vorgang“, so Nicole Simons. Nach Angaben der IG BAU hat es einen vergleichbaren Fall in der Region in den letzten 15 Jahren nicht gegeben.
„Der Immobilen-Erbe, dem es an Geld nicht zu mangeln scheint, zahlt gerade einmal den gesetzlichen Mindestlohn“, berichtet Simons. Zudem seien die Lohnzahlungen oft extrem unregelmäßig gewesen. Als Dehne die Aktivitäten der IG BAU bemerkt habe, seien die Löhne immerhin pünktlicher gekommen. Dies zeige, so die stellvertretende Regionalleiterin, welche „enorme Angst“ der Unternehmer davor habe, dass sich die Mitarbeiter für ihre Rechte einsetzten.
Die IG BAU fordert den Unternehmer dazu auf, die Kündigungen zurückzunehmen. „Entweder soll die ,Deutsche Grundstücksservice‘ mit voller Personalstärke bestehen bleiben – oder die Mitarbeiter müssen in einer neuen Firma angestellt werden“, betont Nicole Simons. Die Gewerkschaft werde alle zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um zu verhindern, dass die Beschäftigten auf der Straße landen: „Mit seinem Heuern und Feuern nach Belieben hat Dehne die Rechnung ohne uns gemacht.“
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