29.07.2013 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Europäische Kommission.
Aufgrund ihrer großen Besorgnis über die anhaltende geschlechtsspezifische Gewalt hat die Europäische Union beschlossen, ein neues innovatives und einheitliches Programm aufzulegen.
EU-Entwicklungskommissar Andris Piebalgs erklärte zur Einführung der neuen Initiative: „Diese neue Maßnahme muss sich im Leben der Frauen im Kongo bemerkbar machen. Es ist nicht hinnehmbar, dass so viele junge Mädchen und Frauen noch immer Opfer von Gewalt werden und keinen Zugang zu Bildung haben. Im Allgemeinen gibt es meines Erachtens keine nachhaltige Entwicklung ohne die Beteiligung aller betroffenen Menschen in unseren Partnerländern - und die Frauen stehen im Mittelpunkt des Wachstums in Afrika.“
Um zu einem neuen Ansatz für das Verhältnis zwischen Männern und Frauen in Hinblick auf eine harmonische und florierende kongolesische Gesellschaft beizutragen und damit wirksam gegen geschlechtsspezifische Gewalt vorzugehen, sollen mit dem Projekt die Einschulungs- und Schulbesuchsquote für mindestens 70 % der Kinder in den Provinzen Kinshasa und Bandundu erhöht werden.
Mit der Initiative sollen auch die Kapazitäten der auf die Bekämpfung der Gewalt gegen Mädchen und Frauen spezialisierten Polizeieinheiten in Kinshasa, Bandundu und Maniema gestärkt werden. Dadurch können die Kontaktaufnahme und die Beratung der Opfer und Zeugen von Gewalt verbessert werden, damit die Täter verfolgt werden und die Gewalttaten nicht unbestraft bleiben. Dieser Ansatz kann in Zukunft auf das gesamte Staatsgebiet übertragen werden.
Dank des Programms dürfte das Problem bei den Wurzeln gepackt und ein neues Verständnis der Rolle von Frauen und Männern in der Gesellschaft gefördert werden können. Dadurch dass neben Frauen auch Männer als Akteure des Wandels einbezogen werden, dürften die Maßnahmen an Wirksamkeit gewinnen, vor allem auf lange Sicht.
Diese Initiative wird in Zusammenarbeit mit UNICEF, der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und den kongolesischen Behörden durchgeführt.
Ein Drittel der Frauen in Entwicklungsländern sind im Laufe ihres Lebens von Gewalt betroffen. Da die Europäische Union und ihre 27 Mitgliedstaaten auch 2012 die größten Geber weltweit waren, kommt der EU eine wichtige Rolle bei der Förderung der Entwicklung von Frauen und Mädchen zu.
Seit 2004 haben dank der Unterstützung der Europäischen Union weltweit:
Die derzeit laufenden Programme zielen in erster Linie auf die ärztliche und psychologische Versorgung der Opfer ab, insbesondere in den östlichen Provinzen (Panzi-Krankenhaus in Bukavu und Heal Africa in Goma). In anderen Programmen zur Unterstützung von Polizei, Justiz, Armee und Gesundheitssystem wird die geschlechtsspezifische Gewalt bereits in vollem Umfang berücksichtigt.
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