Ministerin Steffens: Respekt für selbstbestimmte sexuelle Identität und ehrenamtliches Engagement von SCHLAU NRW in Bochum

16.11.2016  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen .

Mit ihrem Besuch eines SCHLAU-Workshops in den Räumen des Bochumer Vereins „Rosa Strippe“ im Rahmen der „Woche des Respekts“ setzt Emanzipationsministerin Barbara Steffens ein Zeichen für Respekt und Toleranz gegenüber Menschen, die gleichgeschlechtlich lieben und leben oder sich dem jeweils anderen Geschlecht zugehörig fühlen. SCHLAU NRW ist ein Netzwerk 18 lokaler Aufklärungsgruppen in Nordrhein-Westfalen, in dem Ehrenamtliche Antidiskriminierungsarbeit insbesondere an Schulen und in Jugendeinrichtungen leisten.

„Alle Menschen haben ein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben, unabhängig von ihrer geschlechtlichen Identität und sexuellen Orientierung. Leider ist das immer noch nicht überall in unserer Gesellschaft angekommen. Wir werden nicht nachlassen, uns für ein gesellschaftliches Klima einzusetzen, das von Respekt und Wertschätzung gegenüber der Vielfalt der Menschen in Nordrhein-Westfalen geprägt ist. Im Kampf gegen Diskriminierung und Gewalt treten wir menschenfeindlichen und ausgrenzenden Parolen von Populisten mit Aufklärung und Informationen entgegen“, erklärte Ministerin Steffens in Bochum.

Seit fast 20 Jahren setzt sich der Verein „Rosa Strippe“ als Träger von SCHLAU in Bochum für Bildung und Aufklärung zu geschlechtlicher Identität und sexueller Orientierung ein. Unter anderem bietet SCHLAU Bochum Workshops für Schülerinnen und Schüler und für Einrichtungen der außerschulischen Jugendarbeit an. Durch persönliche Begegnungen werden Vorurteile und Klischees hinterfragt und abgebaut sowie Diskriminierung thematisiert. „Schwule, Lesben, Bisexuellen, Trans- und Inter* Personen werden auch heute noch ausgegrenzt und diskriminiert. Information und Aufklärung sollte möglichst schon im Kindes- und Jugendalter beginnen. Deshalb ist die Arbeit von SCHLAU NRW ein so wichtiger Teil der Bildungs- und Antidiskriminierungsarbeit. Den ehrenamtlich Mitarbeitenden von SCHLAU NRW – nicht nur in Bochum – danke ich für ihren Einsatz. Ihre Arbeit verdient Respekt und Anerkennung“, so Ministerin Steffens.

Im vergangenen Jahr erreichte SCHLAU in Bochum durch Workshops rund 1.500 Jugendliche und informierte darüber, wie wichtig es ist, selbstverständlich lesbisch, schwul, bi, trans* oder inter* aufwachsen zu können. Denn die Realität sieht leider immer noch viel zu oft anders aus: Eine erste bundesweite Studie des deutschen Jugendinstituts zeigt: Über 80 Prozent der lesbischen, schwulen und bisexuellen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die an der Studie teilgenommen haben, und 96 Prozent der Trans*Teilnehmenden haben Diskriminierung aufgrund ihrer sexuellen Orientierung beziehungsweise Geschlechtsidentität erfahren. 74 Prozent der Befragten befürchten, dass Freundinnen und Freunde sie ablehnen, knapp 70 Prozent haben Sorge, dass die Familie sie nicht unterstützt.

Hintergrund: Woche des Respekts

Respekt ist unerlässlich für unsere Gemeinschaft und hält unsere vielfältige Gesellschaft zusammen. Doch scheint Respekt in unserer Gesellschaft keine Selbstverständlichkeit mehr zu sein. Deshalb setzt sich die NRW-Landesregierung ein gegen Hass und Gewalt, für ein friedliches Zusammenleben und mehr Wertschätzung im Umgang miteinander und veranstaltet vom 14. bis 18. November 2016 die „Woche des Respekts“. Die Mitglieder der Landesregierung werben in dieser Woche landesweit für mehr Respekt und stellen in öffentlichen Veranstaltungen sowie in anderen wertschätzenden Terminen, das Thema Respekt sichtbar in den Mittelpunkt.

SCHLAU NRW

SCHLAU NRW steht für „Bildung und Aufklärung geschlechtlicher Identität und sexueller Orientierung“. SCHLAU NRW ist ein Netzwerk 18 lokaler Aufklärungsgruppen in Nordrhein-Westfalen, in dem Ehrenamtliche Antidiskriminierungsarbeit insbesondere an Schulen und in Jugendeinrichtungen leisten. Das Land fördert SCHLAU NRW jährlich mit 99.000 Euro.

„NRW-Aktionsplan für Gleichstellung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt – gegen Homo- und Transphobie“

Mit dem Aktionsplan setzt sich Nordrhein-Westfalen seit 2012 für Vielfalt, Offenheit und Respekt ein. Mit über 100 Maßnahmen in allen gesellschaftlichen Bereichen wird der Aktionsplan umgesetzt. In der Bilanz und Fortschreibung des Aktionsplans im Jahr 2015 kamen noch weitere Maßnahmen hinzu. Fast alle Ministerien bringen sich dabei ein. Weitere wichtige Partner sind die Eigenvertretungen der LSBTI*-Selbsthilfe.





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