Juncker zum Internationalen Frauentag 2017: Gleichstellung ist kein Ziel, sondern ein Grundrecht

09.03.2017  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Europäische Kommission.

Zum Internationalen Frauentag bekräftigt die Europäische Kommission ihr Engagement für die Gleichstellung von Frauen in Europa und der ganzen Welt. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker erklärte: „Europa ist ein Pionier auf dem Feld der Gleichberechtigung der Geschlechter, und darauf sollten wir stolz sein. Wenn jedoch Intoleranz und Chauvinismus innerhalb und außerhalb unserer Grenzen an Zulauf gewinnt, müssen wir ihnen doppelt so energisch unsere einfache, durch und durch europäische Botschaft entgegenhalten: Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist kein anzustrebendes Ziel – sie ist ein Grundrecht.“

Innerhalb Europas ist die Gleichstellung von Frauen und Männern seit den Römischen Verträgen von 1957 verankert. Inzwischen ist die Beschäftigungsquote der Frauen auf einem Rekordhoch. Jedoch verdienen Frauen EU-weit noch immer 16,3 Prozent weniger als Männer, in Deutschland sind es 22 Prozent weniger. Auch in den Führungsetagen stoßen Frauen weiterhin an eine gläserne Decke. Die Europäische Kommission ist indes auf gutem Weg, bis 2019 ihr internes Ziel zu erreichen, 40 Prozent aller höheren und mittleren Management-Positionen mit Frauen zu besetzen: bisher sind es nahezu 35 Prozent.

Juncker erklärte: „Frauen müssen gleichbehandelt werden, ob im Beruf, in der Ausbildung, bei der Sozialversicherung oder beim Zugang zu Waren und Dienstleistungen. So will es das Gesetz. Leider ist der Weg zur tatsächlichen Gleichstellung der Geschlechter noch mit einigen Hindernissen ausgestattet. Deswegen dürfen wir nicht nachlassen. Ich habe die Gleichstellung zu einem Leitprinzip meiner Behörde erhoben und bin stolz auf die enormen Fortschritte, die wir schon in den ersten beiden Jahren meiner Amtszeit in Richtung auf unser Ziel eines Frauenanteils von 40 Prozent in unserer Führungsebene erzielt haben.“

Anlässlich des Weltfrauentags hat die Kommission einen neuen Bericht über die Gleichheit der Geschlechter veröffentlicht. Er zeigt auf, dass die Rechtsvorschriften, Leitlinien, Maßnahmen und Finanzinstrumente zwar den Gleichstellungsprozess merklich voranbringen, dabei aber von Mitgliedstaat zu Mitgliedstaat Unterschiede festzustellen sind. In verschiedenen Bereichen gibt es demnach weiterhin Probleme.

So ist die Arbeitslosenquote von Frauen ist insbesondere in südlichen Ländern weiterhin sehr hoch im Vergleich zur Arbeitslosenquote der Männer. Nur in vier Ländern (Frankreich, Italien, Finnland und Schweden) erreicht der Frauenanteil in Managementpositionen großer Unternehmen mindestens 30 Prozent. Auch in der Politik sind Frauen unterrepräsentiert. In acht Ländern (Bulgarien, Griechenland, Kroatien, Zypern, Lettland, Ungarn, Malta und Rumänien) sind weniger als 20 Prozent aller Mandatsträger weiblichen Geschlechts.

In der Europäischen Kommission wurde das von Präsident Juncker vorgegebene Ziel eines Frauenanteils von 40 Prozent auf der höheren und mittleren Führungsebene bis 2019 schon zwei Jahre nach Beginn der Amtszeit mit nahezu 35 Prozent fast erreicht. Auf der höheren Führungsebene (Direktorenstellen und höher) beträgt der Frauenanteil 32 Prozent. In den vergangenen beiden Jahren hat die Kommission zahlreiche Frauen an die Spitze ihrer Dienste (Generaldirektorin oder stellvertretende Generaldirektorin) berufen und damit den Frauenanteil auf dieser Ebene von 13 Prozent (Stand November 2014) auf 29 Prozent erhöht.





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