18.03.2016 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Deutscher Juristinnenbund e.V..
Weltweit tragen Frauen die Lasten von wirtschaftlichen und politischen Fehlentscheidungen, die beinahe exklusiv Männer treffen, sind sie und ihre Kinder die Hauptleidtragenden in bewaffneten Konflikten und kriegerischen Auseinandersetzungen, zu denen sie nicht beigetragen und die sie nicht geschürt haben, sind Frauen und Kinder Opfer und Spielball biologistischen oder religiös begründeten Überlegenheitswahns. Das alles ist global, grenzenlos; es gibt nicht ein einziges Land auf der Welt, in dem die Frauen den Männern tatsächlich gleichgestellt sind, ungeachtet der Rechtslage.
Männer vertreten ihre männlichen Interessen solidarisch, sie geben ihre Stimme denen, die ihre Machtansprüche stützen. Millionen von Frauen weltweit haben auf aktive oder passive Wahl keine Chance. Aber auch in unseren westlichen Demokratien, wo Frauen wählen und gewählt werden können, gewinnen zunehmend männlichkeitsdominierte Parteien und politische Strömungen Raum, die den öffentlichen und den sozialen Frieden bedrohen, mit den Stimmen von Männern und leider auch einigen wenigen Frauen. Und diese Männerstimmen haben mehr Gewicht als sie haben müssten, weil die Wahlbeteiligung von Frauen deutlich niedriger ist.
"Es ist höchste Zeit, das vor beinahe hundert Jahren von mutigen Wegbereiterinnen hart erkämpfte Wahlrecht als Wahlpflicht zu begreifen, ein Gegengewicht zu setzen und die kostbare Stimme denen zu geben, die für eine gerechte Teilhabe von Frauen und Männern in allen gesellschaftlichen Bereichen eintreten. Nur so kann Demokratie gelingen und gesichert werden.", fordert Ramona Pisal, Präsidentin, Deutscher Juristinnenbund e.V. (djb).
Frauenverachtung und sogar Frauenfeindlichkeit ist kein Alleinstellungsmerkmal nur einer Partei. Der djb ruft angesichts der anstehenden Landtagswahlen alle Wahlberechtigten dazu auf, bei der Wahlentscheidung auf die Frauenpolitik der Parteien zu achten. Auskunft über frauenpolitische Positionen aller zur Wahl stehenden Parteien in den drei Bundesländern – soweit vorhanden – gibt zum Beispiel der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb): http://www.bpb.de/politik/wahlen/wahl-o-mat/. Ein Beitrag zum Wahlprogramm der auch frauenpolitisch besonders rückwärtsgewandten AfD: https://blog.campact.de/2016/03/zurueck-ins-20-jahrhundert-das-frauenbild-der-afd/.
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