"Politik muss weiblicher werden!"

27.10.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Die Ostbeauftragte Iris Gleicke und die Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig würdigen die Leistungen der "Frauen der ersten Stunde" in der ostdeutschen Kommunalpolitik als wegweisend.

Iris Gleicke, Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Länder, und Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, und Manuela Schwesig, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, würdigten am Freitag, den 9.10.15, bei einer Festveranstaltung die herausragenden Leistungen von Frauen in der Kommunalpolitik in den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung als "wegweisend". Viele Bürgermeisterinnen haben vor 25 Jahren unter enormen Anstrengungen und mit tatkräftiger Unterstützung aus den westlichen Bundesländern aus dem Stand heraus die Geschicke ihrer Kommune in die Hand genommen.

"Die Kommunalpolitik ist entscheidend dafür, wie lebenswert eine Stadt oder eine Gemeinde ist. Deshalb ist es wichtig, dass Menschen Verantwortung übernehmen. Die Frauen der ersten Stunde haben gemeinsam mit den Männern einen großen Beitrag zur gelungenen Einheit geleistet, indem sie in den Kommunen den Neuanfang organisiert und vorangebracht haben", betonte Manuela Schwesig.

Die Ostbeauftragte Iris Gleicke: "Auch nach 25 Jahren im Bundestag gilt für mich das gute Wort, dass die Kommunalpolitik nicht der Keller der Demokratie ist, sondern ihr Fundament. Viele der damaligen Bürgermeisterinnen der ersten Stunde haben mit viel Enthusiasmus, Kreativität und Improvisationsgeschick den Grundstein für die kommunale Selbstverwaltung in den neuen Ländern gelegt. Ihr Engagement und ihr Pragmatismus sind auch heute noch Vorbild für politisch engagierte Frauen in ganz Deutschland. Auch ich selbst habe mich 1990 als damals 25-jährige zunächst in der Kommunalpolitik engagiert. Wir wussten: Wenn wir das alte System ablösen wollen, dann geht das nur, wenn wir selbst politisch aktiv werden und Verantwortung übernehmen. Trotz unserer Erfahrungen an den Runden Tischen war das ein Aufbruch ins Unbekannte. Wir hatten überhaupt keine Zeit, lange darüber nachzudenken, ob wir uns das Zutrauen oder nicht. Wir haben es einfach gemacht."

Beide Politikerinnen unterstreichen, dass das Engagement von Frauen der ersten Stunde auch heute Vorbild in Politik und Gesellschaft ist, und wünschen sich mehr Frauen in politischen Spitzenämtern.

Bei der Festveranstaltung berichten Bürgermeisterinnen von damals über ihre Erfahrungen, besonderen Erlebnisse und über die einzigartige Aufbruchsstimmung, die vieles möglich machte.




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