"Moderne Gleichstellungspolitik für Frauen und Männer"

12.05.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Gerade jüngere Menschen wünschen sich heute mehr Partnerschaftlichkeit zwischen den Geschlechtern in der Familie und im Berufsleben. Aber noch gelingt es nur sehr wenigen, diesen Wunsch auch zu verwirklichen. Warum ist es so schwer, wirklich so zu leben? Inwieweit hat es damit zu tun, welche Entscheidungen Frauen und Männer an Übergängen im Leben treffen und welche Rahmenbedingungen sie vorfinden?

Die Sachverständigenkommission für den Zweiten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung beschäftigt sich genau mit diesen Fragen. Am Freitag, den 8.5.2015, fand die konstituierende Sitzung statt, in der Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig den Sachverständigen den Berichtsauftrag für ihr Gutachten erteilte.

"Für mich ist Gleichstellungspolitik moderne Gesellschaftspolitik. Für Frauen und Männer, für die Vielfalt der Lebensentwürfe und Lebensläufe. Von dem Gutachten der Sachverständigen erwarte ich mir entscheidende Impulse für die Gleichstellungspolitik in Deutschland. Ich freue mich, dass sie heute ihre Arbeit aufnehmen", sagt Manuela Schwesig.

Die Sachverständigen sollen bei ihrer Arbeit der Frage nachgehen, welche konkreten politischen Schritte es Frauen und Männern ermöglichen, sich in der Arbeitswelt und in der Familie tatsächlich auf Augenhöhe zu begegnen. Berufseinstieg, Berufskarriere, Familiengründung und familiäre Pflege sind gleichstellungspolitisch bedeutende Schlüsselstellen, die besonders betrachtet werden sollen.

Der 2011 vorgelegte Erste Gleichstellungsbericht hatte deutlich gemacht, dass punktuelle Lösungen nicht ausreichen, um die Gleichstellung von Frauen und Männern zu verwirklichen. Es sind die Übergänge im Lebensverlauf, an denen der Erste Gleichstellungsbericht besonderen Handlungsbedarf festgestellt hat: die Übergänge im Berufsleben und die Übergänge in Familie und Partnerschaft. Aus der Frauen- und der Männerperspektive ergeben sich hier ganz unterschiedliche Anforderungen. Der Zweite Gleichstellungsbericht soll daran anknüpfen und weichenstellende Übergänge zwischen einzelnen Lebensphasen in den Blick nehmen.

"Gerade an diesen Übergängen fallen Entscheidungen, die sich langfristig auswirken: auf das Einkommen, die Lebensqualität und die Möglichkeit, so zu leben, wie man es sich wünscht. Ich erhoffe mir vom Zweiten Gleichstellungsbericht auch Erkenntnisse darüber, wie wir die Potenziale von Partnerschaftlichkeit für mehr Gleichstellung einsetzen können", erklärt Manuela Schwesig.

Die Sachverständigenkommission arbeitet ehrenamtlich und unabhängig. Die zwölf Mitglieder:

  • Prof. Dr. Eva Kocher (Vorsitzende), Universität Frankfurt/Oder
  • Prof. Dr. Thomas Beyer, Technische Hochschule Nürnberg
  • Prof. Dr. Eva Blome, Universität Greifswald
  • Prof. Dr. Holger Bonin, Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH (ZEW)
  • Prof. Dr. Ute Klammer, Universität Duisburg-Essen
  • Prof. Dr. Uta Meier-Gräwe, Universität Gießen
  • Prof. Helmut Rainer, Ph. D., ifo Institut - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München
  • Prof. Dr. Stephan Rixen, Universität Bayreuth
  • Christina Schildmann, Friedrich-Ebert-Stiftung
  • Prof. Dr. Carsten Wippermann, Katholische Stiftungsfachhochschule München und Delta- Institut für Sozialforschung
  • Anne Wizorek, Autorin, Beraterin für digitale Medien, Aktivistin
  • Prof. Dr. Aysel Yollu-Tok, Hochschule München

Der Zweite Gleichstellungsbericht soll Anfang 2017 vorliegen. Er wird sich zusammensetzen aus dem Gutachten der Sachverständigenkommission und der Stellungnahme der Bundesregierung. Parallel dazu wird es 2017 ein Resümee geben zur Umsetzung von Empfehlungen aus dem Ersten Gleichstellungsbericht. Die Geschäftsstelle zur Unterstützung der Arbeiten rund um den Zweiten Gleichstellungsbericht ist beim Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V. (ISS) angesiedelt.




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