Warum fallen uns Konflikte oft so schwer?

25.03.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Wir hakten nach bei Beraterin und Coach Bettina Schneidhuber.

Bettina Schneidhuber, Diplomkauffrau, war nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Passau mehrere Jahre für ein führendes deutsches Medizintechnikunternehmen in den Bereichen Marketing, Vertrieb und internationales Management tätig. Darauf basierend und aufgrund des schon immer sehr ausgeprägten Interesses an Persönlichkeitsentwicklung und menschlichem Miteinander, absolvierte sie eine Ausbildung zum Coach und in Psychotherapie (HPG). Derzeit ist Frau Schneidhuber als Beraterin und Coach sowie als Referentin und Dozenten tätig. Ihre Schwerpunkte liegen auf den Bereichen Leistungsoptimierung / Kompetenzentwicklung (fachlich und sozial), Persönlichkeitsentwicklung, Kommunikation / Konfliktmanagement, Verhaltensoptimierung, Unterstützung bei Veränderungsprozessen / Karriereplanung.

Redaktion: Konflikte gelten häufig als etwas Negatives, Unangenehmes und Störendes. Wie ist Ihre persönliche Sichtweise auf Konflikte?
Bettina Schneidhuber Ich liebe Konflikte! Meiner Erfahrung nach ist es lediglich Unsicherheit im Umgang mit Konflikten und unsere Wertung, die aus Konflikten etwas Negatives, Unangenehmes und Störendes macht.

Redaktion: Wie gelingt es, die negativen Assoziationen, die ein Konflikt individuell auslöst, zu überwinden und in eine konstruktive, positive Stimmung umzumünzen?
Bettina Schneidhuber Indem man sich die positiven Seiten eines Konfliktes bewusst macht und in der Auseinandersetzung mit dem Konflikt bei sich bleibt. Das bedeutet, dass man sich auf den eigenen Anteil am Konflikt und die eigene Motivation konzentriert.

Redaktion: Wo sehen Sie das Positive an einem Konflikt?
Bettina Schneidhuber Die größten Entwicklungsschritte ergeben sich oft nach Konflikten. Zum einen bietet einem ein Konflikt immer die Möglichkeit, sich selbst besser kennenzulernen, zum anderen stellen sich einem beim Erreichen persönlicher Ziele oft Hürden in den Weg, die es zu überwinden gilt. So gesehen bringt einen jeder Konflikt ein Stück näher an sein Ziel bzw. eröffnet die Möglichkeit, sich kritisch mit seinen Zielen auseinanderzusetzen.

Redaktion: Haben Sie einen Tipp, wie man den Abschluss einer Konfliktsituation professionell gestaltet? Gibt es eine Art "Abschied vom Konflikt"?
Bettina Schneidhuber Ich empfehle einen Abschied von unrealistischen Erwartungen – eine indische Weisheit fasst das für mich am besten zusammen: "Friede bedeutet nicht, frei von Konflikten zu sein. Friede ist die Fähigkeit, Konflikte zu bewältigen."


Bettina Schneidhubers Praxis-Tipp zum Thema:

Kommt es zu einem Konflikt, passiert es oft, dass man sich nur noch auf das (vermeintlich) Negative konzentriert und somit darauf, was man NICHT will. Schnelle Entspannung sowie das Mobilisieren von Ressourcen zur Entwicklung konstruktiver Bewältigungsstrategien erreicht man durch das Fokussieren auf sein Ziel.


Wir danken Frau Schneidhuber für das interessante Interview!

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