Forschungsunterstützung durch Web 2.0-Dienste

16.10.2012  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Deutsche Zentralbibliothek für Medizin.

Verändern neue Webtechnologien die Wissenschaft? Profitieren Forscherinnen und Forscher von Web 2.0 und Social Media? Wie prägt das Internet wissenschaftliche Arbeitsabläufe? Diesen und weiteren Fragen widmet sich der Forschungsverbund Science 2.0, den die Leibniz-Gemeinschaft für fünf Jahre eingerichtet hat.

15 Leibniz-Institute, darunter auch die Deutsche Zentralbibliothek für Medizin (ZB MED), und neun weitere Institutionen gehören dem Verbund an, der es sich zum Ziel gesetzt hat, das Thema Science 2.0 in den kommenden Jahren interdisziplinär und wissenschaftlich umfassend zu erschließen. Die Federführung übernimmt die Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften (ZBW).

Für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden die Technologien des Web 2.0 zunehmend wichtiger. Sie nutzen die neuen Instrumente wie Blogs, Wikis und soziale Netzwerke, um ihre Erkenntnisse, Daten und Theorien mit anderen online zu teilen. Auch so genannte virtuelle Forschungsumgebungen und Open Access-Publikationen spielen eine immer größere Rolle in der Wissenschaft. „Diese neuen Technologien werden die Forschung dauerhaft verändern“, sagt Ulrich Korwitz, Direktor der Deutschen Zentralbibliothek für Medizin. „Wie sie sich verändern wird, wollen wir mit dem neuen Verbund ergründen“.

Die beteiligen Institutionen widmen sich vorrangig drei Themenkomplexen: den neuen Arbeitsgewohnheiten durch das Web 2.0, der Technologieentwicklung und der Nutzungsforschung. „Dabei untersuchen wir unter anderen, wie das Internet Forschungs- und Publikationsprozesse beeinflusst, wie diese Prozesse durch Web 2.0 und neue internetbasierte Werkzeuge unterstütz werden und welche neuen Formen der Wissenschaftskommunikation durch Science 2.0 überhaupt erst möglich werden“, erläutert Korwitz.

Die ZB MED bringt sich gleich mit mehreren Projekten in den Forschungsverbund ein: Die zentrale Bibliothek für die Fachrichtungen Medizin, Gesundheit, Ernährung, Umwelt und Agrar hat mit dem Open Access-Portal German Medical Science eine Plattform geschaffen, die freien Zugang zu hochrangigen und qualitätsgeprüften medizinischen Fachartikeln bietet. Das Open Access-Portal eyeMoviePedia stellt Videoaufzeichnungen von Augenoperationen im Internet zur freien Verfügung. Ziel des Projekts HemaView ist es, Mikroskopieergebnisse in digitalisierter Form mit einer speziellen Software in einer virtuellen Arbeitsumgebung für Hämatologen über das Internet verfügbar zu machen. „Unsere Projekte sind Beispiele dafür, wie Science 2.0 bereits jetzt den Forschungsalltag verändert hat“, sagt Ulrich Korwitz.

Weitere Informationen unter: http://www.leibniz-science20.de, http://www.zbmed.de

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