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21 Milliarden Euro Fehlerkosten in der Baubranche - aber wer ist schuld?

26.07.2012  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: BauInfoConsult.

Die Baukosten steigen und steigen. Dabei nicht nur die Baupreise, wie sie zu Anfang eines Projekts veranschlagt werden, sondern auch ein Faktor, der die Kosten dann in der Praxis weit über den Betrag hinausführt, der im Voraus angenommen wurde. Die Rede ist von Fehlerkosten durch Pfusch, Unachtsamkeit, mangelnde Absprachen oder sonstige Pleiten, Pech und Pannen.

Die dadurch entstandenen Kosten sind alles andere als marginal: Alles in allem schätzten die von BauInfoConsult dazu befragten Architekten und Verarbeiter den Anteil der im letzten Jahr entstanden Fehlerkosten am gesamten Branchenumsatz auf rund 17 Prozent – zur Illustration: Allein bezogen auf den statistisch erfassten bau-gewerblichen Gesamtumsatz 2011 entspräche das einer Summe von fast 21 Milliarden Euro. Doch wer ist am meisten für die teuren Fehler verantwortlich - Auftraggeber, Planer oder ausführende Unternehmen?

Wenn man direkt nach dem Verursacher fragt, scheuen sich die Befragten begreiflicherweise, pauschal mit dem Finger auf eine „Tätergruppe“ zu zeigen. Deshalb wurde in der telefonischen Befragung zur Jahresanalyse 2012/2013 von BauInfoConsult unter je 180 Architekten, Bauunternehmern und SHK-Installateuren bewusst umgekehrt danach gefragt, welche Partei in einem Bauprojekt am wenigsten daran schuld ist, dass Fehlerkosten entstehen.

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Architekten und Bauunternehmer waren sich einig und nannten zu jeweils über 40 Prozent den Bauherren als diejenige Partei in einem Bauprojekt, die die geringste Schuld trifft. Die Verursacher sind also vorwiegend im professionellen Lager zu suchen. Jeder fünfte Bauunternehmer (und ebenso jeder fünfte Architekt) ist der Meinung, dass der Fachplaner am wenigsten für Fehlerkosten kann (ist er doch in der Ausführung, wo die meisten Fehler passieren, nur am Rande beteiligt).

Jeder zehnte Bauunternehmer war übrigens der Meinung, dass es nicht der Architekt ist, der als Sündenbock herhalten muss (und interessanterweise nahm ein fast ebenso hoher Anteil der befragten Architekten die ausführenden Unternehmen in Schutz).

Dass der Bauherr am wenigsten schuld ist, finden auch die SHK-Installateure. Den Architekten und Tragwerksplaner nimmt jeweils jeder zehnte SHK-Installateur ebenfalls in Schutz. Damit bekommen aus Sicht beider befragten Verarbeitergruppen zumindest indirekt vor allem die Handwerks- und Baufirmen den schwarzen Peter zugeschoben: Bei der praktischen Umsetzung passieren natürlich auch die meisten Fehler.

Damit sind jedoch auch die übrigen Parteien in einem Projekt nicht der Aufgabe enthoben, bei der Vermeidung von Fehlern schon im Vorfeld mitzuwirken: Als beste Gegenmaßnahme, um Fehlerkosten zu vermeiden, gelten nach wie vor eine gute Planung und vor allem verbesserte Kommunikation und Absprachen der Akteure untereinander. Darin waren sich die Befragten aus denselben Zielgruppen einig, als sie von BauInfoConsult für vorige Ausgaben der Jahresanalyse zum Thema Fehlerkosten befragt wurden.

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